Die Energie im Samen wird in Form von Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten gespeichert. In Chia-, Sonnenblumen- und Sesamsamen beispielsweise ist Fett der dominierende Nährstoff und macht bis zur Hälfte des Sameninhalts aus.
Gemüsesamen wie Erbsen, Linsen und Bohnen haben jedoch nur etwa 1 % Fett. Stattdessen enthalten sie mehr Kohlenhydrate, ebenso wie Getreidesamen wie Quinoa und Buchweizen.
Kohlenhydrate
Sprossen und Mikropflanzen sind eine reichhaltige Kohlenhydratquelle, insbesondere Quinoa und Buchweizen.
Kohlenhydrate zerfallen in einfache Zucker, die wiederum schnell in den Blutkreislauf aufgenommen werden; Man könnte daher annehmen, dass dies zu einer erhöhten Blutzuckerreaktion führen würde (hoher GI – glykämischer Index). Studien haben jedoch das Gegenteil gezeigt: Tatsächlich ist die Blutzuckerreaktion besser, d. h. es kommt zu einem niedrigeren GI. Der Grund dafür liegt wahrscheinlich in der Zunahme phenolischer Verbindungen und löslicher Ballaststoffe, die während des Keimens auftritt.
Kohlenhydrate sind eine der Hauptenergiequellen für den menschlichen Körper. Während des Keimungsprozesses beginnen die Samen, komplexe Kohlenhydrate in einfachere Zucker wie Glukose und Fruktose zu zerlegen, um die für das Pflanzenwachstum benötigte Energie bereitzustellen.
Sprossen und Mikropflanzen enthalten eine Vielzahl an Kohlenhydraten:
Stärke: Sprossen enthalten Stärke, ein komplexes Kohlenhydrat, das aus miteinander verbundenen Glukosemolekülen besteht. Beim Keimen wird Amylase freigesetzt, die dabei hilft, Stärke in Glukose aufzuspalten und so die Aufnahme durch den Körper zu erleichtern.
Einfachzucker: Keime enthalten auch Einfachzucker wie Glucose und Fructose. Diese sind leichter verdaulich und resorbierbar als komplexe Kohlenhydrate und können vom Körper schnell als Energiequelle genutzt werden.
Ballaststoffe: Sprossen enthalten auch Ballaststoffe, ein komplexes Kohlenhydrat, das vom Körper nicht verdaut werden kann. Ballaststoffe spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Darmgesundheit und können zur Aufrechterhaltung des Blutzuckerspiegels beitragen.
Im Allgemeinen sind Sprossen und Mikropflanzen eine hervorragende Quelle für gesunde Kohlenhydrate, die zur Energiegewinnung und zur Erhaltung einer gesunden Verdauung beitragen können.
Eiweiß
Der Proteingehalt von Samen liegt normalerweise zwischen 10 % und 25 %, wobei Hülsenfruchtsamen die Liste anführen. Während des Keimens sinkt die Gesamtkalorienzahl, da der Prozess natürlich viel Energie erfordert.
Protein ist einer der drei essentiellen Makronährstoffe für den menschlichen Körper. Proteine bestehen aus Aminosäuren und spielen eine wichtige Rolle beim Aufbau und der Reparatur von Gewebe im Körper sowie bei der Produktion von Hormonen, Enzymen und anderen wichtigen Molekülen.
Sprossen und Mikropflanzen enthalten eine Vielzahl von Proteinen, ihre Menge und Qualität hängt jedoch von der Art des Sprossens ab. Im Allgemeinen sind Sprossen eine gute Quelle für vollständiges Protein, d. h. sie enthalten alle neun essentiellen Aminosäuren, die der Körper benötigt. Zu den Proteinen, die in Pflanzensprossen vorkommen, gehören:
Globuline: – wasserlösliche Proteine, die in vielen Samen und Pflanzen vorkommen. Sie sind reich an essentiellen Aminosäuren und spielen eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung eines gesunden Immunsystems.
Albumine: – wasserlösliche Proteine, die in Samen und Pflanzen vorkommen. Sie sind reich an Aminosäuren und können vom Körper leicht verdaut und aufgenommen werden.
Prolamine: – Proteine, die in Getreide wie Weizen, Hafer und Gerste vorkommen. Sie sind reich an Aminosäuren und wichtig für die Erhaltung eines gesunden Nervensystems.
Gluteline: – Proteine, die in Getreide wie Reis vorkommen. Sie sind reich an Aminosäuren und können zur Erhaltung der Darmgesundheit beitragen.
Sprossen sind eine gute Quelle für hochwertiges Protein und tragen zur Erhaltung der Gesundheit und einer normalen Körperfunktion bei.
Gesunde Fette
Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Fette gleich gesund sind. Beispielsweise sollten Transfette und einige gesättigte Fette, wie sie in verarbeiteten Lebensmitteln enthalten sind, in Maßen konsumiert oder sogar zugunsten gesünderer Fettquellen wie Sprossen und Microgreens vermieden werden.
Sprossen und Mikropflanzen sind gute Quellen für gesunde Fette wie ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Hierzu zählen insbesondere:
Omega-3-Fettsäuren: Sprossen und Mikropflanzen sind eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren, insbesondere Alpha-Linolensäure (ALA), die eine Vorstufe von Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) ist. Diese Fettsäuren sind für die Aufrechterhaltung der Gesundheit von Gehirn und Herz und die Reduzierung von Entzündungen im Körper unerlässlich.
Omega-6-Fettsäuren: Sprossen und Mikropflanzen enthalten auch Omega-6-Fettsäuren wie Linolsäure, die eine wichtige Rolle bei der Erhaltung gesunder Haut und Haare sowie der Regulierung von Entzündungen spielen.
Einfach ungesättigte Fette: Sprossen und Mikropflanzen enthalten ebenfalls einfach ungesättigte Fettsäuren
Fette wie Ölsäure, die beispielsweise in Olivenöl vorkommt. Diese Fette tragen zur Erhaltung der Herzgesundheit bei und verringern das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Gesättigte Fette: In kleineren Mengen können Sprossen und Mikropflanzen auch gesättigte Fette enthalten. Allerdings kann ein übermäßiger Verzehr gesättigter Fette das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Der Fettgehalt gekeimter Samen nimmt mit der Keimdauer allmählich ab. Je früher Sie ernten, desto mehr gesundes Fett haben Sie pro geernteter Menge. Beispielsweise enthalten Sonnenblumenkerne doppelt so viel gesundes Fett in Form von Sprossen wie Sonnenblumen-Mikropflanzen.
Weitere Informationen zu Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralien in Mikropflanzen finden Sie unter „Sprossen, über Vitamine“ und „Sprossen, über Mineralien und Ballaststoffe“.